Krise und Protest innerhalb liberaler Framings

Für die Überwindung der bloßen Verneinung Nach langer Stagnation und politischer Depression, geprägt von ständigen innerparteilichen Zwistigkeiten, erlebt die AfD nun im Zuge von Energiekrise und Inflation in den Umfragen ihren zweiten Frühling. Den ersten erlebte sie infolge der Migrationskrise ab 2015, während sie von der Corona-Krise und deren Folgen nicht profitieren konnte. Nun allerdings, in Zeiten, in denen sich die Grundemotion in weiten, vor allem sozial benachteiligten Teilen der Bevölkerung von „Seuchenangst“ zu „Wut über Preisentwicklungen“ hin entwickelt hat, erlebt sie eine neue Erfolgswelle in den Umfragen und steht bundesweit bei ca. 15 %. Die Versuchung ist groß, darüber in eine gewisse Selbstzufriedenheit zu geraten. Doch diesen Fehler sollte die Partei nicht wieder machen. Stattdessen gilt es, programmatisch und stilistisch vorzusorgen – für Zeiten, in denen das Protestpartei-Rezept nur noch ungenügend zieht. Die AfD hat zwar, demoskopischen Erkenntnissen zufolge, d...