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Der Tellerrand der Organisationssoziologie? – Einige sozialpsychologische Anmerkungen zu Stefan Kühls IS-Analyse

Der Bielefelder Organisationssoziologe Stefan Kühl bringt in einem Essay über die Entwicklung des „Islamischen Staates“ (IS) die durchaus plausible These ins Spiel, dieser durchlaufe einen Prozess der „Verorganisierung“, im Zuge dessen er sich von einer sozialen Bewegung hin zu einer (staatlichen) Organisation entwickle oder bereits entwickelt habe. Dies allein wäre nicht weiter problematisch, wenn der Autor damit nicht eine gewagte Prognose verbinden würde: Nämlich jene, dass der IS damit nicht nur leichter zu bekämpfen ist, weil er nun eine „Adresse“ hat, sondern dass er dadurch auch für seine Mitglieder weniger attraktiv werden würde. Der sozialpsychologisch reflektierte Leser fragt sich: Woher weiß der Autor das? Zunächst ein durch und durch organisationssoziologischer Einwand, welcher für seinen Adressaten aber auch nicht neu sein dürfte: Im Sinne einer Beobachtung der Beobachter ist es für die oben aufgeworfene Frage nicht wichtig, ob Soziologen den IS noch als soziale Beweg