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US-Wahlkampf: Die mediale Doppelmoral und das Ende eines Kampfbegriffes

Mehr als je zuvor geht es im Zuge der maßgeblichen politischen Diskurse des 21. Jahrhunderts um Definitions- und Deutungshoheiten: Wer besetzt welche Begriffe wie und auf welche Weise? Welche Begriffe werden dadurch politisch inkorrekt? Welche eignen sich fortan als semantische Instrumente, um die andere Seite politisch zu diskreditieren und sie somit aus dem Diskurs auszuschließen? In Europa erlebten wir die Wirkungsmacht dieser Fragen zuletzt am Beispiel von Begrifflichkeiten wie „pro- / anti-europäisch“ oder „rechtspopulistisch“, in der Außenpolitik versuchen gerade westliche Staaten gerne, den unbequemen Begriff des „Krieges“ durch „Intervention“ zu ersetzen und Minderheiten erhalten alle paar Jahre wieder eine neue Bezeichnung, da die alte inzwischen wieder zur Beleidigungsform auf Schulhöfen verkommen ist („Ey, bist du behindert oder was?“). Zugleich erlauben derlei sprachpolitische Umwälzungen, sich als progressiv und liberal zu profilieren, indem man jene, die sie nicht sch