Neues Working Paper erschienen
Im Rahmen der BGHS Working Paper Series (Universität Bielefeld) ist von mir jüngst ein neues Working Paper erschienen, welches im Bereich der Soziologischen Theorie angesiedelt ist und den folgenden Titel trägt: "Soziale System-Grenzen und System-Ebenen als Tellerränder? Beobachtung zweiter Ordnung und Interdisziplinarität als (post-)moderne Theorie-Standards".
Der Beitrag widmet sich der Frage nach Standards für die soziologische Theorie
aus systemtheoretischer Perspektive. Es wird die Auffassung vertreten, dass weite
Teile der Sozialwissenschaften noch immer ein unbefriedigendes theoretisches Einzelkämpferdasein
führen, welches aus zwei maßgeblichen Faktoren herrührt: Zum
einen aus einem Selbstverständnis vieler sozialwissenschaftlicher Theorien und Ansätze
heraus, welches der mal mehr, mal weniger reflektierten und bewussten
Selbstzuordnung zu anderen gesellschaftlichen Funktionssystemen als der Wissenschaft
entspringt.
Zum anderen aus einer noch immer fehlenden Interdisziplinarität heraus, im Zuge
derer der jeweilige Beobachtungsgegenstand der (soziologischen Unter-)Disziplin
nicht nur aus einem anderen als dem Wissenschaftssystem heraus beobachtet wird,
sondern die (auch) dazu führt, dass dieser in einem reflexhaften Automatismus einer
jeweils bestimmten, mit der betreffenden (soziologischen Unter-)Disziplin assoziierten
System-Ebene zugeordnet wird, ohne darüber hinaus zu denken. Dieser in dem
Beitrag am Beispiel der Extremismus- und Terrorismus-Forschung gezeigte
Vorgang führt zu dem Zwischenfazit, dass Teile der Soziologie die Vorteile ihres wesentlichen
Alleinstellungsmerkmals – nämlich der Vielfalt nicht nur von Beobachtungsgegenständen,
sondern auch von Beobachtungsebenen – bislang nicht zur
Kenntnis nehmen. Dieses lässt sich, so die abschließende Konklusion, nur mit einem
theoretischen Zugang korrigieren, der Interdisziplinarität und vor allem Beobachtung
zweiter Ordnung zur Grundlage hat.
Das Paper kann hier online eingesehen und heruntergeladen werden.
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