Die Umwertung aller inneren Werte (Teil 1)
Die Welt, in der Konstanze lebte, stand Kopf. Nicht, dass das für die Welt etwas Besonderes gewesen wäre: Es war normal, dass sie Kopf stand. Allerdings: Kann man eine Welt, die auf dem Kopf steht, noch als „normal“ bezeichnen, wo sie das doch eigentlich gerade nicht ist? Wenn das Auf-dem-Kopf stehen aber nichts ungewöhnliches mehr ist, ist es dann nicht eben doch „normal“? Und steht die Welt damit nicht eigentlich doch wieder auf ihren Füßen? Paradox! Tja, irgendwie war eben alles beobachterabhängig. Obwohl. In dem Fall hätte ja gar nichts mehr einen objektiven Wert… Stopp. Konstanze unterbrach diesen nicht eben zielführenden Gedankengang und rief sich zur Ordnung. Noch ein Knoten im Gehirn musste nicht sein. Sie brauchte es schließlich noch. Gerade jetzt. Bis vor ein paar Tagen war ihre Welt noch in Ordnung gewesen. Ihr Psychologie-Studium lief gut: Die Noten könnten teilweise besser sein, aber wer ist schon in allem gut? Sie macht noch Soziologie im Nebenfach, das war schon arg the...