Das bunte Licht
Das Sonnenlicht brach sich durch das bunte Fenster, während der Priester sprach. Mit diesem seltsamen hohen Singsang, den diese Priester so oft einnehmen, wenn sie ihre Predigt anstimmen. Als würde er nie Atem holen. Keinen Satz endgültig abschließen. Weihevoll. Ergriffen. Ergriffen wovon? Von sich selbst? Von der Pracht seines Gottes? Oder dessen Sohn? Oder dem heiligen Geist? Seltsame Sache, diese Dreifaltigkeit. Eins und dann doch in drei geteilt. Eins, aber doch nicht von dieser Welt, voller Überhöhung, voll seligen und doch im Grunde so verächtlichen Mitleids für dieses „Jammertal“ des Diesseits. Das Sonnenlicht wurde schwächer. Doch die schwindende Intensität des Lichts machte die Buntheit, die das Kirchenfenster unter das Licht mischte, nicht minder beeindruckend. Der Nordmann war fasziniert. Er schaute auf das gebrochene, helle und doch so dunkle, eigentlich gelbweiße und dann doch bunte Licht, das in das kühle Gemäuer strömte. Warum, überlegte er, diese bunte Pracht? Er