Systemtheorie II: Operative Geschlossenheit, Autopoiesis, Selbstreferenz, Codierung
Die entscheidende Unterscheidung der Systemtheorie hinsichtlich der Beobachtung der sozialen Welt ist die Unterscheidung von System und Umwelt. „Umwelt“ – als in diesem Falle soziologischer, also nicht auf Ökologie abstellender Terminus – bezeichnet dabei letztlich alles Soziale, das nicht das System ist. Erst durch diese Differenz wird das System sichtbar: „Diese Unterscheidung ist die Differenz, die ein System konstituiert. (…) Der für uns (…) wichtige Punkt besteht darin, dass das System sich mit eigenen Operationen Grenzen zieht, sich von der Umwelt unterscheidet und nur dann und nur so als System beobachtet werden kann“ (Luhmann 2004: 92). Diese letztlich nicht nur soziologische, sondern philosophische Prämisse konstruktivistischen Denkens gilt es stets mit zu bedenken, wenn der Systembegriff Luhmanns im Mittelpunkt steht: Die Beobachtung des Systems durch den Wissenschaftler oder sonstigen Außenstehenden ebenso wie die Beobachtung durch das System selbst sind stets als Vorgänge...